Schüler des OHG gewinnt beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten

30.09.2025
Pressemitteilung

Große Ehre für Philipp Ziegengeist (13): Der Achtklässler des Otto-Hahn-Gymnasiums Bergisch Gladbach wurde beim renommierten Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten mit einem Landespreis ausgezeichnet. Mit seiner monatelangen Forschungsarbeit über das Leben seines Ururgroßvaters Wilhelm Franke – SPD-Politiker, Lehrer und Antifaschist – konnte er die Jury nachhaltig überzeugen.

Sein Wettbewerbsbeitrag trägt den Titel: „‚Immer ein aufrichtiger, ehrlicher und anständiger Kämpfer‘ – Die Ausgrenzung Wilhelm Frankes durch die Nationalsozialisten“. In Form eines fiktiven Tagebuchs rekonstruierte Philipp darin das Schicksal seines Ururgroßvaters. Auf Grundlage zahlreicher Quellen schildert er, wie der überzeugte Demokrat in den 1930er- und 1940er-Jahren von den Nationalsozialisten zunehmend ausgegrenzt und entrechtet wurde. Das Werk beleuchtet eindrucksvoll die inneren Konflikte eines Lehrers und Politikers, der zwischen Resignation, Aufbegehren und Zynismus schwankte, bevor er 1945 bei den Bombenangriffen auf Dresden ums Leben kam.

Besonders bemerkenswert: Philipp erarbeitete sich sein Wissen weitgehend selbstständig – und das, noch bevor die NS-Zeit im Unterricht behandelt wurde. Über Monate hinweg investierte er täglich mehrere Stunden in die Sichtung von Literatur und Archivalien, unterstützt von seinem Tutor Dr. Fabian Bien.

Martin Lucke, CDU-Landtagsabgeordneter für Bergisch Gladbach und Rösrath, zeigte sich begeistert:
„Beeindruckend, wie klar Philipp aufgezeigt hat, wie Lehrer damals gezwungen wurden, das Regime zu stützen, wie politische Gegner ausgegrenzt und mundtot gemacht wurden – und wie wichtig Widerstand war. Herzlichen Glückwunsch, Philipp! Dein Beitrag macht Geschichte lebendig und erinnert uns alle daran, Demokratie und Freiheit niemals als selbstverständlich zu betrachten. Es ist zutiefst beeindruckend, was du geleistet hast. Ich drücke dir die Daumen, dass du mit deiner großartigen Arbeit auch auf Bundesebene Erfolg hast.“

Hintergrund: Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten wird seit 1973 von der Körber-Stiftung ausgerichtet und gilt als größter historischer Forschungswettbewerb für junge Menschen in Deutschland. Schülerinnen und Schüler sind eingeladen, auf Spurensuche in der eigenen Familien- und Regionalgeschichte zu gehen. In diesem Jahr beteiligten sich bundesweit mehrere tausend Kinder und Jugendliche. Der Landespreis ist mit 500 Euro dotiert und wurde am 8. September feierlich im Bonner Haus der Geschichte überreicht – in Anwesenheit von NRW-Schulministerin Dorothee Feller.