125 Jahre Gronauer Gartensiedlung: Währendes Vorbild für den Städtebau

27.08.2022
Beitrag

Entgegen dem Trend zum Bau von sogenannten Mietskasernen entstand auf dem von Anna und Richard Zanders erworbenen Gelände ein Projekt des Wohnungsbaus, das bis heute als leuchtendes Vorbild für den Städtebau gelten darf.

Mit dem Ankauf des Gronauer Waldes 1897 begann der Aufbau der ältesten Gartenstadt Deutschlands, in der viele Gebäude bis heute gut erhalten sind.
Namhafte Architekten wie Ludwig Bopp, Jacobus Goettel, Theodor Edwin Merrill sowie prominente Landschaftsgestalter wie Alfred Brodersen, Gartenbaudirektor von Berlin, und Fritz Encke (u.a. Kölner Zoo) waren beim Bau im Gronauer Wald aktiv.

Nahe am Arbeitsplatz gelegen und günstig zu erwerben, sollten die Siedlung Mitarbeiter und Menschen an das Unternehmen binden, der Verteuerung der Grundstückspreise und der Verdichtung der Innenstädte entgegenwirken. Eine Stiftung überließ den Bewohnern die Häuser als Nutzereigentum. Die Finanzierung überstieg nicht die Kosten einer damaligen Mietwohnung.

Die Ermöglichung eines Einfamilienhauses für Normalverdiener, bis heute auch eines der zentralen Anliegen von CDU geführten Regierungen, galt als Grundgedanke dem Projekt zugrunde. Die Siedlung bietet den Einwohnern bis heute ein stadtnahes Wohnen inmitten von Natur und in ganz besonderen historischen Bauwerken.

Mit vielen Bäumen und wenig Bodenversiegelung ist die Siedlung bis heute eine Blaupause für bauliche Vorhaben, die auf veränderte Bedingungen mit steigenden Temperaturen und Unwetterereignissen wie Starkregen Rücksicht nehmen müssen.

In dem Sinne gratuliere ich ganz herzlich zum besonderen Jubiläum, wünsche den Einwohnern ein schönes Fest und hoffe, dass sich einige Vorhaben in Bergisch Gladbach und Rösrath hieran ein Vorbild nehmen.